Nicht alle Eltern sind „aus dem Häuschen“, wenn die eigenen Kinder das Haus verlassen. Anfangs herrscht eine aufgeregte Stimmung und vielleicht sehnen Sie die neu gewonnene Freiheit herbei. Stehen aber die Umzugskisten bereit und herrscht im Kinderzimmer gähnende Leere, fließen bei vielen Elternteilen die Tränen. Das Gefühl zwischen stolzem Loslassen und innerer Leere wirkt sich auf das Alltagsleben und die Partnerschaft aus. Oftmals müssen Sie sich erneut an einen gemeinsamen Rhythmus gewöhnen, um die Zweisamkeit zu genießen. In der Anfangsphase treten dabei nicht selten Spannungen auf.
„Empty Nest“ – wenn die Kinder das Haus verlassen
Das „Empty-Nest-Syndrom“ – im Deutschen „Leeres-Nest-Syndrom“ genannt – bezeichnet die Probleme, die im Alltag und in der Beziehung auftreten, wenn die Kinder ausziehen. Erreicht der Nachwuchs die Volljährigkeit, beginnt er über den Auszug aus dem Elternhaus nachzudenken. Während dieser Phase schmiedet er Pläne und unterrichtet die Eltern von seinen Träumen und Hoffnungen. Hören Sie die Zukunftsfantasien Ihres Kindes, treten oftmals zwiespältige Gefühle auf. Neben dem Stolz, den Sprößling zu einer eigenständigen Persönlichkeit erzogen zu haben, spüren Sie Traurigkeit.
Die elterlichen Pflichten stellen Mutter und Vater oftmals vor Herausforderungen – fehlen sie, fühlen sie sich jedoch „arbeitslos“. Der Effekt erweist sich für das Leere-Nest-Syndrom als charakteristisch. Schließlich kreisen die Gedanken vieler Erziehungsberechtigter zum Großteil um den Nachwuchs. Sobald er auszieht, entsteht eine Leere. Das regelmäßige Kochen für die Zöglinge entfällt. Zimmer aufräumen und Schulaufgaben kontrollieren brauchen Sie ebenfalls nicht mehr. Dadurch profitieren Sie von einer neuen Freizeit.
Allerdings fällt es vielen Eltern schwer, diese Qualitätszeit zu nutzen, um die eigenen Bedürfnisse zu erfüllen. Vielmehr vermissen sie die „Nestflüchter“, denken über ihr Alter nach und fühlen sich dem Partner gegenüber fremd. Immerhin nehmen Sie sich nun weniger als Eltern, sondern verstärkt als Ehepaar wahr. Durch eine jahrelange Berufserfahrung vollziehe ich Ihre Situation nach. Meine Aufgabe besteht darin, Ihnen neue Perspektiven für ein erfülltes Paar- und Alltagsleben aufzuzeigen, nachdem die Kinder ihre eigenen Wege gehen.
Wenn die Kinder ausziehen: eine Anleitung zum Loslassen
Speziell Mütter leiden unter einer „Existenzkrise“, wenn ihre Sprösslinge das Elternhaus verlassen. In der Mehrzahl der Fälle obliegt ihnen die Kindererziehung, sodass sie ihre Aufgaben nach dem Auszug der Zöglinge schmerzlich vermissen. Dazu kommt, dass sie sich oftmals in den Wechseljahren befinden, sodass hormonelle Veränderungen eine Verstärkung der Emotionen hervorrufen. Gehen Sie Ihrem Beruf nach, lenkt dieser Sie vom Verlustschmerz ab. Jedoch kommt es weiterhin vor, dass bei der Erinnerung an das vergangene Familienleben Tränen fließen.
Für diese brauchen Sie sich nicht zu schämen. Ziehen die Kinder aus, kommt es zu einem Abschied und damit zum Verlust. Diesen verarbeiten Sie beispielsweise gemeinsam mit Ihrem Partner. Sprechen Sie über Ihr Gefühlsleben und die Angst, nicht mehr gebraucht zu werden. Die offene Gedankenwelt erleichtert es beiden Elternteilen, das gegenseitige Empfinden nachzuvollziehen. Zusätzlich stärkt das Vertrauen, das offene Gespräche mit sich bringen, Ihre Verbindung als Paar. Leiden Sie unter einem Gefühl der Leere, wenn die Kinder plötzlich aus dem Haus sind, konzentrieren Sie sich auf Ihre individuellen Interessen.
Wie das Leben nach dem Auszug der Kinder weitergeht
Verlassen die Sprösslinge die Eltern, bleibt Zeit für persönliche Anliegen. Gehen Sie regelmäßig einem Hobby nach? Treffen Sie Freunde, die sich in einer ähnlichen Lage befinden? Beide Aktivitäten helfen dabei, die Leere im Alltag zu füllen. Suchen Sie speziell das Gespräch mit ebenfalls Betroffenen, um sich gegenseitig Mut zuzusprechen. Durch meine Arbeit weiß ich, dass der Kontakt zu Gleichgesinnten eine seelische Entlastung bedeutet. Auf die Weise profitieren Sie von Unterstützung und Aufmunterung außerhalb der Beziehung. Dies gibt beiden Partnern die Möglichkeit, die Partnerschaft und deren Schwerpunkte neu zu definieren.
Finden Sie erneut als Paar zusammen
Zusätzlich sprechen Sie mit Ihrem Gatten oder der Gattin über gemeinsame Interessen und Ziele. Die Kindererziehung zieht die Partnerschaft der Eltern zum Teil in Mitleidenschaft. Steht der Nachwuchs im Mittelpunkt, fühlt sich der Partner beispielsweise hintangestellt. Daher nehmen Sie sich nach dem Auszug der Sprösslinge Zeit, um romantische Abende zu verbringen oder gemeinsame Ausflüge zu planen. Keinesfalls sollten Sie sich aufgrund Ihrer Trauer aus gesellschaftlichen Aktivitäten zurückziehen. Ziehen die Kinder aus dem Haus und sind Sie plötzlich zu zweit, kommt anderenfalls schnell Langeweile auf.
Diese führt bei beiden Partnern zu Unzufriedenheit, sodass Unstimmigkeiten und Streits folgen. Daher rate ich Ihnen, auf das Gefühlsleben Ihres Ehepartners Rücksicht zu nehmen. Benötigen Mütter beispielsweise eine längere Trauerphase, um das Leere-Nest-Syndrom zu überwinden, reagieren die Väter mit Verständnis.
Wie man das „Leeres-Nest-Syndrom“ überwindet und den Neuanfang schafft
Wenn die Kinder aus dem Haus gehen, wird alles anders – vor allem für die Eltern. Jedoch bedeutet dies nicht, dass Sie Ihr Leben zwingend umkrempeln. Oftmals erweist sich das bisherige Haus ohne die Kinder als zu groß, sodass die Partner in eine kleinere Bleibe umziehen. Allerdings begünstigt Umzugsstress die emotionale Überbelastung. Demnach rate ich Ihnen, weitreichende Entscheidungen erst nach der Trauerphase zu treffen.
Nach dem Auszug der Kinder benötigen Sie Zeit, um sich an die neue Lebenssituation zu gewöhnen. Gönnen Sie sich daher die Bedenkzeit, indem Sie beispielsweise mit dem Partner eine Reise unternehmen. Abseits des nunmehr leeren Hauses klären Sie, welche Änderungen sich als sinnvoll erweisen.
Neuer Lebensabschnitt: Kinder aus dem Haus, alles aus?
Ebenso machen Sie sich klar, dass der Auszug der Kinder nicht das Ende Ihrer Elternschaft bedeutet. Plagt Sie die Sehnsucht nach dem Nachwuchs, greifen Sie zum Telefon. Jedoch bedenken Sie, dass die Sprösslinge ihre Freiheit benötigen und das regelmäßige „Nachtelefonieren“ als Kontrolle verstehen. Beispielsweise lohnt es sich, feste Besuchszeiten zu verabreden. Laden Sie Ihr Kind sonntags zum Kaffeetrinken ein oder planen Sie einen gemeinsamen Ausflug mit den Enkeln, sofern diese bereits existieren. Allerdings sehen Sie davon ab, ihr Leben komplett auf diese Besuche auszurichten.
Kinderfreie Eltern: Und plötzlich sind sie aus dem Haus
Um Ihre Erfahrungen, die plötzliche Freiheit betreffend, mit anderen Eltern zu teilen, empfehlen sich Foren oder soziale Netzwerke. Unter dem Hashtag #Kinder #Eltern #Beziehung berichten Sie von Ihren Gefühlen, um auf diese Weise seelische Entlastung zu erfahren.
Gern zeige ich Ihnen die Vorzüge eines reizvollen Neubeginns.
Glauben Sie mir, das wird richtig gut!
Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme.